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Tentacles 4/4.1 "Bridgescratching"
Photography: Patricia Hurducas

Eröffnung: 2. März 2018 um 19:00 Uhr
Ausstellung: 3.-13. März, Di-Fr 16:00-19:00 Uhr

Es ist erst einige hundert Jahren her, da war die Fähigkeit beim Jagen eine Tierart an ihren Geräuschen zu erkennen, oder den Lärm einer galoppierenden Viehherde vom Klang sich annähernder Feinde unterscheiden zu können noch überlebenswichtig für die Menschheit. Heutzutage sind wir einem ständig anwachsendem Strom von Lärm ausgesetzt. Es wird immer schwieriger Orte zu finden, wo wir einzelne Geräusche klar identifizieren können, da sie in einer Kakophonie aus Verkehrslärm, Baustellenkrach, Fabrikgeräuschemissionen und Klängen aus zahllosen anderen Quellen untergehen.

Auf eine bestimmte Art und Weise bieten Brücken einen Schutzraum gegen diesen Lärm. Gleichzeitig haben sie ihren eigenen Klang, der sowohl ihr Echo (wie ein innerer Monolog) sein kann, als auch das Zusammenspiel mit einem Schiff, welches sie durchfährt.

Das Künstlerduo Kg Augenstern (Christiane Prehn und Wolfgang Meyer) hat einen Weg gefunden, den Klang von Brücken hervorzurufen und zu dokumentieren, und dies unter dem Namen The Tentacles Project zusammengefasst.

Mit ihrem Schiff Anuschka (ihrem festen Zuhause) bereisen die beiden im Rahmen des Projektes seit 2014 europäische Wasserstraßen, bisher in Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Deutschland. Beim Unterqueren der Brücken kratzen an Bord installierte Kohlefasertentakel an der Unterseite der Brücken und bringen so ihren speziellen Klang zur Entfaltung. Jede der Brücken hat ihr eigenes, individuelles Klangprofil. Niedere Brücken in großen Städten wie Berlin haben ein klares Echo, welches sich mit dem städtischen Klangteppich vermischt, während kleinere Brücken in der Natur eine Art von transparentem und klarem Klang entfalten.

Diese bridgescratching Klänge werden aufgezeichnet und fortlaufend in der mobilen App SoundWays veröffentlicht. So entsteht eine ständig wachsende Klangkartographie. Die vielfältigen Aspekte des Tentacles Konzeptes werden ständig transformiert und in Galerien und anderen Orten für zeitgenössische Kunst in Form von audiokinetischen Installationen, Livestreams vom Schiff, Radiosendungen oder Mehrkanalklanginstallationen gezeigt.

Für die Ausstellung im Fact Finder präsentiert Kg Augenstern zwei kinetische Installationen und zusätzlich eine Sonderedition von Brückenkratzern im hauseigenen Archiv.

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